Können Eltern ZU VIEL fordern?

Der Schulleiter der schönsten Schule Deutschlands 
'möchte „alle mitnehmen“ und „kleine Brötchen backen, die nachhaltig sind“. Der Unterricht stehe im Mittelpunkt seines Engagements. Ihm sei es wichtig, dass in der neuen Schule alle in dem Bewusstsein arbeiten, dass man „das, was man macht, für die Schüler tut“. Dem Schulleiter gehe es um effektives Lernen und um den Weg, wie man es am besten realisiert.'
... und doch ist eins der ersten Kommentare gegenüber Eltern eines Inklusionskindes, das vielleicht nicht immer ganz bequem ist: Wir sind hier keine Förderschule.

Was bedeutet eine solch zentrale Aussage für Eltern eines Kindes, das rechtlichen Anspruch auf sonderpädagogischen Förderbedarf, auf Nachteilsausgleich und einen kleinschrittigen, zielgerichteten Förderplan hat? Was bedeutet dies für ein betroffenes Kind, das kognitiv zu fit für eine Förderschule ist, aber aufgrund einer anderen Wahrnehmung und einiger Besonderheiten vielleicht etwas unbequem zu beschulen ist? Was bedeutet es, wenn durch den geforderten Nachteilsausgleich, der ausschließlich Struktur garantieren soll, die Schulleitung einer Schule Bedenken hat, Notenschutz gewähren zu müssen? Und was bedeutet es, wenn die Schulleitung einer nur etwa 600 Schüler großen Gesamtschule von Anfang an klar macht, dass man nicht garantieren könne, dass die Lehrkräfte des Jahrgangsteams übergreifend über Besonderheiten und Nachteilsausgleich informiert sein könnten?

Können Eltern zu viel fordern wenn es um die Bildung Ihres Kindes geht? Wenn Lehrkräfte und deren Schulleitung nicht verstehen, dass Nachteilsausgleiche nichts damit zu tun haben, dass man die Anforderungen an das betroffene Kind herunterfahren muss, sondern dass die Rahmenbedingungen angepasst werden? 
 
Kann Inklusion so erfolgreich sein? 

Diese Fragen werde ich in den nächsten Wochen versuchen zu beantworten. 




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